Januar 2000

Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)

Top Floor, Narthang Building, Gangchen Kyishong, Dharamsala 176215, H.P.
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Unterdrückung der Religion in Tibet

  1. Einleitung
  2. Religiöse Repression
  3. Kampagne zur "patriotischen Umerziehung"
  4. Vollständige Kontrolle der religiösen Aktivitäten
  5. Verweigerung des Rechtes auf Ausübung der Religion im Gefängnis
  6. "Mein Lied der Traurigkeit"

Teil 1

Einleitung

"Insbesondere in Tibet ist die religiöse Verfolgung eng mit der Unterdrückung von politischem Dissens verbunden. Weitaus die meisten der Amnesty International bekannten politischen Gefangenen in Tibet sind buddhistische Nonnen und Mönche" - Amnesty International

Die Verfolgung der Religion in Tibet ist nicht so sehr einer allgemeinen Antipathie der Chinesen gegen den Buddhismus als solchem zuzuschreiben, die Feindschaft der Chinesen gegen die Religion in Tibet entspringt vielmehr ihrer Sorge um die nationale Einheit, weil Religion einen der mächtigsten Faktoren tibetischer nationaler und kultureller Identität darstellt.

Das kommt daher, daß tibetische Religion und Identität eng mit einander verbunden sind, denn durch die Wahrnehmung ihrer religiösen Praxis machen die Tibeter ihre kulturelle und nationale Identität geltend.

Die bloße Tatsache, daß die Religion in Tibet dem Dalai Lama die Rolle des geistlichen und weltlichen Oberhauptes zuschreibt, macht sie für die Chinesen zu einem Faktor, der unterdrückt werden muß. Religiöse Menschen werden immer dem Dalai Lama und seiner Politik folgen, wogegen sich die chinesische Regierung heftig widersetzt.

All dies macht den tibetischen Buddhismus in den Augen der Chinesen zu einem lebendigen Symbol des tibetischen Nationalismus und somit zu einem störenden und kontroversen Faktor. Sie sehen die tibetische Religion als ein politisches Problem und religiöse Einrichtungen als Brennpunkte der Rebellion, die vernichtet werden müssen.

Teil 2

Religiöse Repression

Es gibt nicht das geringste Anzeichen für ein Nachlassen der religiösen Unterdrückung, welche die VR China in den religiösen Institutionen Tibets ausübt. Und trotzdem behauptet China regelmäßig der internationalen Gemeinschaft gegenüber, daß das tibetische Volk Religionsfreiheit genieße. In seinem Weißbuch von 1998 über Menschenrechte in Tibet heißt es:

"Die chinesische Verfassung bestimmt, daß Freiheit der religiösen Überzeugung eines der Grundrechte ihrer Bürger ist. Die chinesische Regierung achtet und schützt das Recht ihrer Bürger auf die Freiheit des religiösen Glaubens."

Ihr Gesetz verlangt auch, daß Amtsträger, welche Bürgern ihre religiöse Freiheit verwehren, mit bis zu zwei Jahren Gefängnis zu bestrafen sind. Bislang wurde jedoch trotz massiver Verletzungen der religiösen Freiheit noch niemals ein Beamter wegen dieses Deliktes zur Rechenschaft gezogen. Im Gegenteil, die chinesische Regierung selbst verfolgt Politiken und Programme, um die religiöse Freiheit des tibetischen Volkes zu unterdrücken, wie etwa die "Schlag-hart-zu-Kampagne", eine Reihe von politischen Maßnahmen zur Manipulation der religiösen Einrichtungen.

Seit die Volksbefreiungsarmee (PLA) 1949 in Tibet eindrang, wurden im Zuge der Operationen der chinesischen Streitkräfte, um Tibet mit dem "Mutterland" zu vereinigen, über 6.000 religiöse Einrichtungen zerstört. Obwohl einige der Klöster später wieder aufgebaut wurden, und Mönchen und Nonnen "erlaubt" wurde, den Buddhismus zu praktizieren, bleibt das Recht auf religiöse Freiheit schwer eingeschränkt.

Bei den mit chinesischer Hilfe restaurierten Einrichtungen handelt es sich gewöhnlich um solche, die Touristen zugänglich sind, oder um sehr berühmte religiöse Zentren. Das Drepung Kloster von Lhasa weist beispielsweise eine prächtig hergerichtete Fassade auf, aber die inneren Anlagen sind immer noch in Ruinen.

Das TCHRD dokumentiert die weitverbreitete Unterdrückung der Religion in Tibet. Seitdem die Chinesen im April 1996 den nationalen "Schlag-hart-zu" genannten Feldzug in den religiösen Einrichtungen Tibets einleiteten, findet eine systematische Repression religiöser Freiheiten statt. Das Recht der freien Meinungsäußerung wird Mönchen und Nonnen völlig verwehrt, und Hunderte von ihnen wurden aus den Klöstern ausgewiesen oder verhaftet, weil sie sich den staatlichen Befehlen widersetzten.

Religiöse und kulturelle Rechte sind international anerkannte Menschenrechte. Durch die Aufnahme dieser Rechte in das Völkerrecht wird anerkennt, daß die Bewahrung dieser Werte für die ganze Weltgemeinschaft von Interesse ist. Das Recht auf Freiheit der Religion ist im Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert und stellt daher eine internationale Richtlinie dar, die für alle Nationen verbindlich ist.

Teil 3

Kampagne zur "patriotischen Umerziehung"

Im April 1996 initiierte China die "Schlag-hart-zu" Kampagne, ein Programm zur "patriotischen Umerziehung", das in allen religiösen Institutionen Tibets durchgeführt wurde und noch wird, um etwaigen "separatistischen Aktivitäten" den Garaus zu machen.

Die sogenannten "Arbeitsteams", die sich hauptsächlich aus Kadern des Public Security Bureau (PSB) zusammensetzen, führen umfangreiche Umerziehungskurse in den Klöstern durch, welche die monastische Ordnung durcheinanderbringen. Ihr Hauptzweck ist, Mönche und Nonnen, die ihnen als "unpatriotisch" gelten, zu identifizieren, auszuweisen oder zu verhaften, d.h. diejenigen, welche irgendeine Meinung wider die Parteipolitik zum Ausdruck bringen oder die sich nicht zu den fünf Grundsätzen bekennen, die alle Mönche und Nonnen durch ihre Unterschrift akzeptieren müssen. Diese sind:

  • Widerstand gegen Separatismus,
  • Akzeptanz der chinesischen Version der Geschichte Tibets,
  • Anerkennung des von China ernannten Panchen Lamas,
  • Leugnung eines unabhängigen Status Tibets,
  • Kritik am Dalai Lama als dem Verräter des "Mutterlandes".

Wie viele direkte Zeugnisse beweisen, haben die "Arbeitsteams" überhaupt keine Skrupel, bei den Umerziehungsversammlungen zu Gewalt zu greifen als einem Mittel, um die Mönche und Nonnen von ihrer Ideologie zu "überzeugen".

Über 10.569 Mönche und Nonnen wurden unserem Wissensstand zufolge seit dem Einsetzen der Kampagne ihrer Institutionen verwiesen und mindestens 511 wurden bis Juni 1999 festgenommen. Unter den Ausgewiesenen sind 3.073 Novizen und Novizinnen unter 18 Jahren.

Die Nonnen des Klosters Rating Samtenling in Kreis Phenpo Lhundrup des Regierungsbezirks Lhasa wurden seit Juli 1998 dieser Umerziehungsaktion unterworfen. Die Kader des Arbeitsteams durchsuchten die Zimmer der einzelnen Nonnen und zwangen sie, die politische Verpflichtung zur Abkehr vom Dalai Lama und das Bekenntnis zur "Einheit des Mutterlandes" zu unterschreiben. Die Weigerung der Nonnen, zu unterschreiben, führte dazu, daß die Umerziehung um 2 Monate verlängert wurde. Der Kontakt der Nonnen zu ihren Angehörigen wurde eingeschränkt, und sie durften auch keine Besuche mehr zu Hause machen. Achtzig Nonnen, die den Anweisungen nicht willfuhren, wurden weiter eingeschränkt und dürfen keine religiösen Funktionen mehr besuchen. 14 Nonnen wurden schließlich hinausgeworfen.

Die Chinesen gaben strenge Anweisungen, daß alle religiösen Institutionen, die politische Unruhe stiften könnten, geschlossen werden. 15 Klöster wurden inzwischen geschlossen.

Im Juli 1998 suchte ein "Arbeitsteam" aus 10 Kadern das Kloster Gonsar in Kreis Lhundrup heim. 20 meist noch junge Mönche wurden mit der patriotischen Umerziehung konfrontiert und gezwungen, dem Dalai Lama abzuschwören. Sie leisteten jedoch heftigen Widerstand gegen die Anweisungen des Arbeitsteams und sagten, daß sie als Träger des Mönchsgewandes nicht ihren eigenen Glauben verleugnen könnten. Trotz einmütiger Ablehnung der Mönche fuhren die Kader mit ihrer Kampagne fort. Die Mönche fügten sich immer noch nicht. Schließlich verkündeten die Kader, daß sie das Kloster schließen würden und daß alle Mönche zu ihren jeweiligen Familien zurückkehren müßten. Ende August 1998 wurden schließlich alle 20 Mönche in ihre Dörfer zurückgeschickt und das Kloster für geschlossen erklärt. Den Mönchen wurde darüber hinaus verboten, in ein anderes Kloster zu gehen oder Gebetszeremonien in Privathäusern auszuführen. Das Kloster Gonsar wurde während der Kulturrevolution vollständig zerstört. 1991 wurde es durch die Hilfeleistung ortsansässiger Tibeter wieder aufgebaut.

Am 20. März 1998 suchten etwa 30 Beamte des Public Security Bureau Taktse das Kloster Drayab in dem Regierungsbezirk Lhasa der Autonomen Region Tibet (TAR) heim. Wie von einer ehemaligen Nonne, Tenzin Dolma, berichtet, erhielten von den 150 Nonnen nur 5 alte die Erlaubnis zu bleiben, während der Rest hinausgeworfen wurde. Diese Ausweisung fand statt, als die Nonnen, die während des Tibetischen Neujahrfestes auf Pilgerfahrt in Lhasa waren, den Befehl des PSB mißachteten, sofort in ihr Kloster zurückzukehren. Später weigerten sie sich bei dem Umerziehungsunterricht, dem Dalai Lama abzuschwören. Es wurde berichtet, daß die Kader alle Zimmer des Klosters zerstörten und zuletzt noch die Holzpfeiler und Fensterrahmen nach Taktse mitnahmen.

1997 wurde über den Tod von 14 Mönchen als direkte Folge der "patriotischen Umerziehungskampagne" berichtet. Die Todesursachen waren der von den Kadern ausgeübte Druck und die Mißhandlung in der Haft. Lhundrup Tendar, ein 66-jähriger Mönch aus dem Kloster Ganden Choekor, beging Selbstmord durch einen Sprung in den Namling Fluß, weil er die bedrängenden Fragen der Vernehmer nicht mehr aushalten konnte. Chinesische Beamte fanden in seinem Zimmer eine Kopie eines Langlebensgebetes für den Dalai Lama und den Panchen Lama.

Im September 1997 gab China bekannt, daß der "patriotische Umerziehungsfeldzug" 1.780 von den 1.787 Klöstern und Tempeln Tibets erreicht hätte, und daß 30.000 von den 46.000 Mönchen und Nonnen umerzogen worden seien. Nachdem im November 1997 fast alle religiösen Institutionen von dem Umerziehungsprogramm erfaßt worden sind, wurde die Kampagne auf den Laiensektor ausgeweitet.

Teil 4

Vollständige Kontrolle der religiösen Aktivitäten

Seit dem Beginn der "patriotischen Umerziehung" üben die chinesischen Kader der "Arbeitsteams" eine totale Kontrolle über alle religiösen Tätigkeiten in den Klöstern aus. Die Kampagne verfolgt die Absicht, die Religion Tibets durch die Herrschaft über das Denken der religiös gesinnten Tibeter in den Griff zu bekommen.

Im Juni 1994 rief das "Dritte Nationale Arbeitsforum" in Tibet zu einer strengeren Kontrolle der monastischen Institutionen auf. Diese sollte durch die "Democratic Management Committees", die in jedem Kloster angeblich von der Belegschaft gewählten Verwaltungsorgane, welche die traditionelle Autorität der Äbte und Lamas ersetzen, bewerkstelligt werden. Der Staat gab diesen Ausschüssen die Vollmacht, über die monastische Zulassung, den Studienplan und die Disziplinarregeln in den Klöstern zu wachen.

Heutzutage stehen die Klöster Tibets ganz unter der Kontrolle der chinesischen "Arbeitsteams", welche die Aufgabe haben, auch den geringsten Dissens aufzuspüren und die Umerziehungsstunden durchzuführen. Hunderte von Mönchen und Nonnen wurden wegen "politischer Vergehen" verhaftet, worunter auch der bloße Besitz eines Bildes des Dalai Lamas, ihres geistigen Oberhauptes, fällt. Viele andere wurden aus ihren Klöstern hinausgeworfen. Tenpa Rabgyal, ein 27-jähriger Mönch aus dem Kloster Tash-ge Kunphel Ling, wurde im Februar 1998 verhaftet, weil er Gebetstexte für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama geschrieben hatte.

Die politischen Indoktrinierungssitzungen sind langwierig und stellen für Mönche und Nonnen einen großen Einbruch in die Routine ihres Studiums buddhistischer Texte dar. Weiterhin wurde die Tradition, daß Mönche und Nonnen heilige Schriften in den Häusern von Tibetern lesen, abgeschafft, und um Belehrungen abhalten zu können, muß nun vorher eine besondere behördliche Erlaubnis eingeholt werden. Die Regierung schreibt vor, wo und was für religiöse Zeremonien stattfinden dürfen. Das Bild des Dalai Lama, das bereits aus den religiösen Einrichtungen verbannt wurde, ist nun sogar in Privatheimen verboten.

Den Tibetern wurde auch verboten, den Geburtstag des Dalai Lama zu feiern. Eine Woche vor dem 64. Geburtstag Seiner Heiligkeit verteilten die Behörden Handzettel, die den Tibetern jegliche Begehung des Tages untersagten. Der Brauch, diesen Geburtstag feierlich zu begehen, wird vom Staat als ein separatistischer Akt und als Aufhetzung der Massen gegen die chinesische Regierung gesehen.

Viele Mönche und Nonnen fielen auch den von den Kadern der Arbeitsteams festgelegten Quoten zum Opfer. Diese Verordnung schränkt die Zahl von Mönchen/Nonnen ein, die in den jeweiligen Klöstern wohnen würfen. Darüber hinaus setzten die Chinesen eine Altersgrenze fest und erteilten Anweisung, daß Mönche/Nonnen unter 18 Jahren sowie die über 50-jährigen ihre Klöster verlassen müssen. Diese Altersgrenze stellt eine weitere Verletzung des Rechtes der Mönche/Nonnen auf Studium und Praxis ihrer Religion dar. Die gewaltsame "Pensionierung" von Mönchen/Nonnen über 50 Jahren bedroht ernsthaft das Überleben der tibetisch-buddhistischen Tradition, weil ältere monastische Personen stets eine maßgebliche Rolle bei der Weitergabe der religiösen Lehren spielten.

Kirti ist das größte Kloster des Kreises Ngaba der Tibetisch Autonomen Präfektur Ngaba (Sichuan). Im März 1999 wurde diesem Kloster befohlen, Mönche unter 18 und über 50 Jahren nach Hause zu schicken. Diese Order rief bei vielen Mönchen heftigen Protest hervor, aber der Widerstand wurde nachhaltig von den Kräften der Bewaffneten Volkspolizei (PAP) niedergeschlagen. Seit Anfang 1999 riefen Kader der "Arbeitsteams" dreimal die PAP Kräfte zu Hilfe, um die Mönche unter Kontrolle zu bringen.

Teil 5

Verweigerung des Rechtes auf Ausübung der Religion im Gefängnis

Die Einsperrung von politischen Gefangenen dient nicht so sehr zu ihrer Bestrafung, als vielmehr dazu, ihnen das Bewußtsein wegzunehmen, daß sie Tibeter sind. In diesem Sinne wird ihnen zusätzlich zu dem ideologischen Indoktrinierungsprogramm auch verboten, ihre Religion zu praktizieren, und sie werden oft gezwungen, den Dalai Lama, ihren weltlichen und geistlichen Führer, zu verunglimpfen.

Während das Recht der Tibeter auf Ausübung ihrer Religion in ihrem täglichen Leben schon schwer genug beeinträchtigt wird, herrscht in den chinesischen Haftanstalten ein totales Verbot jeglicher religiösen Praxis. Mönche und Nonnen müssen in den Gefängnissen ihre Haare wachsen lassen, sie dürfen keine Niederwerfungen machen, keine Gebetsketten bei sich haben oder Mönchsroben tragen. Nicht einmal laut beten dürfen sie, und die Strafen für das Übertreten dieser "Regel des Schweigens" sind körperliche Züchtigung und schwerer Tadel. Gyaltsen Pelsang, eine Nonne, die mit 13 Jahren festgenommen wurde, meinte hierzu: "Wenn wir nur Mantras rezitierten oder irgend etwas von der Art taten, wurden wir sofort geschlagen".

Dabei ist Religion eine der Hauptausdrucksformen der tibetischen Kultur, und die Ausübung ihrer Religion ist den tibetischen Gefangenen, von denen viele Mönche oder Nonnen sind, sehr wichtig.

Teil 6

"Mein Lied der Traurigkeit"

Das Kloster Kumbum Jonang liegt in der Region Shigatse in Zentraltibet. Der berühmte riesige Kumbum ("einhunderttausend Bilder") Stupa wurde ursprünglich anfangs des 14. Jahrhunderts von Sherab Gyaltsen, dem Meister aus Dolpo, gebaut; nach seiner Zerstörung in der Kulturrevolution wurde er wieder aufgerichtet.

Im Mai 1997 überfiel ein 10-köpfiges "Arbeitsteam" Kloster Kumbum Jonang und blieb drei Monte lang. Jeden Tag fand der Umerziehungsunterricht bis zu 10 Stunden statt. Ein Jahr später wurde Kumbum Jonang vollständig geschlossen. Die Bewohner des Dorfes berichteten, daß alle Mönche entweder ins Gefängnis geworfen oder weggeschickt wurden. Ein zerrissenes, weggeworfenes Lehrbuch des Umerziehungs-Komitees wurde in den Ruinen des Klosters gefunden. Auf die Seiten der kommunistischen Ideologie hatte ein verzweifelter Mönch ein kurzes Gedicht mit dem Titel "Mein Lied des Kummers" geschrieben:

"...aber dann stürmte das staatliche Arbeitskomitee herein,
und wir waren völlig hilflos.
So haben sich nun alle Mönche ohne Ausnahme,
auf den Weg nach Hause in das mittlere Amdo gemacht.
Mein lieber Vater und meine liebe Mutter,
hoffend euch gesund und glücklich anzutreffen, wird auch dieser kleine (Name verschwiegen) im siebenten Mondmonat abreisen..."

Und seine letzte Inschrift, einige Seiten weiter, lautet: "Alles hier ist von dem Jonang Arbeitskomitee zerstört worden".

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